Wissen von Hautärzten für Patienten

Was hilft?

Gelbe, fettige Schuppen

Wenn Sie eine juckende Kopfhaut haben, könnte es sich um Psoriasis capitis handeln. Dies ist eine Form der Psoriasis, die speziell die Kopfhaut betrifft. Wenn Sie glauben, dass Sie diese Krankheit haben könnten, sollten Sie einen Dermatologen aufsuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten.

Fettige Schuppen bilden sich auf fettiger Kopfhaut; sie entstehen weil die Talgdrüsen der Kopfhaut zu viel Talg produzieren. Dies führt zusätzlich dazu, dass sich die Hautflora verändert und sich beispielsweise Hefepilze wie Malassezia furfur, die sich von Hauttalg ernähren, verstärkt vermehren. Auch dagegen gibt es förderliche Maßnahmen:

Bei fettigen Schuppen kommt traditionell schuppenlösenden (keratolytischen) Wirkstoffen, z.B. Salizylsäure eine wichtigere Bedeutung zu als bei trockenen Schuppen. Inzwischen gibt es zum Ablösen der fettigen Schuppen verträglichere und mildere Alternativen auf Oliven- oder Jojobaöl-Basis z.B. Psoribene. Diese werden einfach auf der feuchten Kopfhaut einmassiert und nach einigen Minuten mit Wasser abgespült. Bei Kindern sollte nach neuerem Stand der Forschung ganz auf Salizylsäure verzichtet werden. Auch hier gibt es sehr gute und hautverträgliche Anwendungen zum Ablösen der Schuppen, z.B. das Produkt Babybene.

Tipps bei gelben, fettigen Schuppen

Tipp 1:

Fettige Schuppen ablösen: Keratolyse auf Jojoba- und Olivenölbasis ist milder als Alkohol oder Salizylsäure.

Tipp 2:

Haarwäsche mit milden, antimykotischen Shampoos ohne alkalische Seifen.

Tipp 3:

Die Kopfhaut pflegen, wobei bei einer feuchtigkeitsspendenden Pflege auf eine ausreichend lange Kontaktzeit mit der Kopfhaut geachtet werden sollte z.B. durch ein Einwirken über Nacht.

Hinweis: Fettige Schuppen können auf eine seborrhoische Dermatitis hinweisen. Im Zweifel suchen Sie einen Arzt, wenn möglich einen Dermatologen, auf. Fragen Sie bei verordneten Kortisonsalben und -tinkturen (z. B. bei einem seborrhoischen Kopfekzem) nach einer begleitenden Feuchtigkeitspflege. Ansonsten kann die Kopfhaut während der Therapie weiter austrocknen, so dass Juckreiz und Schuppenbildung nach Abschluss der Therapie wiederkehren.

Bei fettiger Haut spielt die Pflege eine wichtige Rolle

Aber auch hier sollte auf milde Shampoos ohne alkalische Seifen und ohne Cocamidopropylbetain zurückgegriffen werden, da diese die Haut sonst austrocknen oder reizen können. Ebenso gilt dies für Alkohol – zwar entfernt er wirksam den Hauttalg, führt aber auch dazu, dass die Haut im nächsten Schritt besonders viel Talg nachproduziert.

Um das zu verhindern, ist es daher auch bei fettiger Kopfhaut mit Schuppenbildung wichtig, der Haut nach der Haarwäsche mit einem milden, antimykotischen Shampoo wieder ausreichend Feuchtigkeit zuzuführen. Auch hier sind Öl-in-Wasser-Emulsionen mit hohem Lipidanteil, rückfettenden, feuchtigkeitsbindenden und juckreizlindernden Inhaltsstoffen eine gute Wahl.

Gelbe, fettige Kopfschuppen als Symptom von Hautkrankheiten

Fettige Schuppen können dagegen auf eine seborrhoische Dermatitis hinweisen, bei der die Talgproduktion gestört ist und sich Malassezia-Pilze stark vermehren. Neben Kortikosteroiden wird deshalb das Antipilzmittel Miconazol eingesetzt. Auch bei bestehenden Hautkrankheiten wie atopischer und seborrhoischer Dermatitis sowie der Schuppenflechte sollte therapiebegleitend immer eine feuchtigkeitsspendende Pflege auf der Kopfhaut angewendet werden. Oft lässt sich durch eine geeignete und konsequente Pflege langfristig die Menge an eingesetzten Kortikosteroiden reduzieren.

Weitere Informationen zu Ursachen und Behandlung von Hautkrankheiten, auf die gelbe und fettige Kopfschuppen hinweisen können, finden Sie auch hier. Im folgenden Video stellt Ihnen Prof. Dr. med. Dietrich Abeck seine Sicht auf das Thema juckende Kopfhaut dar und geht insbesondere auch auf die möglichen Ursachen und die häufigsten Hautkrankheiten ein.

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Disclaimer:

Eine Ferndiagnose ist nicht möglich. Es handelt sich hier um Empfehlungen bei typischen Hautbildern. Sollte es dadurch nicht besser werden oder verschlimmern, sollten Sie einen Dermatologen aufsuchen, um die Ursache zu klären.